Rieke

Rieke ist ein besonders niedlicher, hübscher und unendlich kranker Hund. Man spricht bei dieser Rasse konkret von  Qualzuchtmerkmalen. Wir möchten ihr daher mehr als nur ein kurzes Update widmen, denn wir sind traurig über ihre Diagnose und fest entschlossen, ihr ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, solange es eben geht.

LEIDEN FÜR DEN NIEDLICHFAKTOR

Wir waren zwischenzeitlich bei einer spezialisierten Neurologin in der Tierklinik Posthausen und haben Rieke vorgestellt. Rieke wurde dort eingehend untersucht und auch ihre MRT und CT Untersuchung, die vorab in Polen gemacht wurden, gingen in die Diagnose mit ein. Rieke leidet an einer Symptomatischen Epilepsie. Ihr Gehirn ist zu groß für ihren Schädel. Teile drücken sich in das Hinterhauptloch und in den Spinalkanal, was den Liquorfluss zum Rückenmark stört. (Chiari-Mal-Like Formation) Im Rückenmark entstehen dadurch flüssigkeitsgefüllte Bereiche. (Syringomyelie). Es gibt zu diesen Krankheitsbildern ausführliche Erläuterungen im Netz und es lohnt sich, das mal durchzulesen. Wenn besonders niedliche Hunderassen ihre Köpfe kaum bewegen, fällt das kaum jemandem auf. Es kann aber sein, dass diese Hunde bereits unsagbare Schmerzen oder zumindest ein gravierendes Unwohlsein empfinden. Sie leiden still und damit oft unbemerkt. Es gibt eine Liste von Hunderassen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von diesen Qualzuchtmerkmalen betroffen sind und es ist herzzerreißend zu wissen, dass ihr Leiden in Kauf genommen wird.

EIN GUTES LEBEN IST FÜR RIEKE NUR MIT INTENSIVER BEHANDLUNG UND BETREUUNG MÖGLICH

Für uns ist die Diagnose ein Schock, da Rieke erst 14 Monate jung ist und bereits jetzt mit unterschiedlichen Medikamenten zu absolut festen Tageszeiten behandelt werden muss, damit wir ihr ein einigermaßen gutes Leben ermöglichen können. Eine Besserung ist nicht in Sicht, eine Verschlechterung der normale Gang dieser Krankheitsbilder. Es gibt auch die Möglichkeit einer OP. Sie ist schwierig durchzuführen, sehr kostenintensiv und viele Hunde erleiden schon nach kurzer Zeit einen Rückfall. Wir werden zunächst mit Medikamenten weitermachen. Rieke wurde auf neue Medikamente eingestellt. Sie ist damit deutlich wacher, unbeschwerter und ein wirklich fröhlicher kleiner Hund. Beim Spiel schüttelt sie Dinge nach Herzenslust, was uns darauf schließen lässt, dass sie keine nennenswerten Schmerzen (derzeit) hat. Leider ist die Frequenz ihrer Anfälle damit noch nicht zurückgegangen und nach einer 3-er Serie ging es ihr extrem schlecht. In diesen Tagen sahen wir ihr an, dass sie Kopfschmerzen hat. Es waren schlimme 48 Stunden, aber  wir wissen nun um den Unterschied in ihrem Verhalten und können es besser einschätzen und somit reagieren.

Rieke trägt die Last ihrer Zuchtideale. Sie hat nur diese eine Chance. Hochwertiges Futter, kostenintensive Medikamente und liebevolle Betreuung sollen ihr sicher sein.

Rieke benötigt derzeit diverse Medikamentengaben am Tag. Ruhe, eine klare Struktur und hochwertiges Futter. Sie bekommt derzeit gedünstetes Hühnchen mit Möhrenpüree, mit Zusätzen und Öl und abends ein Aufzuchtfutter, dass sie gerne mag. In Abstimmung mir ihrer Ärztin wird Rieke nicht vermittelt, solange sie nicht gut eingestellt ist, denn jede Veränderung ist derzeit zu vermeiden.
Sie ist bei uns in der Regel rund um die Uhr in der Nähe eines Menschen und wir hoffen sehr, dass wir es schaffen, sie so gut einzustellen, dass sie ein lebenswertes Leben mit möglichst wenigen Anfällen haben kann.

Riekes Medikamente kosten monatlich rund 150 Euro. Hinzu kommen regelmäßige Bluttests. Außerplanmäßige Notfallbehandlungen oder Sondermedikamente sind hierin noch nicht enthalten.
Im Gegensatz zu erblich bedingter Epilepsie, die sich gut behandeln und einstellen lässt, ist Riekes Erkrankung deutlich schwieriger zu therapieren, da der Auslöser nicht geheilt werden kann und der Verlauf absehbar zu Verschlimmerungen führt. Wir müssen daher davon ausgehen, dass sich nur schwer jemand geeignetes finden lässt, der die schwer kranke kleine Maus adoptiert. Sollte Rieke also in Dauerpflege bei uns bleiben, würden wir uns freuen, wenn sich liebe Paten finden, die ihre Behandlung unterstützen.

"Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben"
Ciceley Saunders

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