Maifahrt

Im Mai waren wir zum dritten Mal für Fotoaufnahmen im Tierheim Belchatow. Janina nahm sich zwei Tage Zeit, aussagekräftige Fotos der Tierheimhunde zu machen. Auch in Polen findet die Vermittlung in erster Linie über soziale Medien statt. Hunde mit guten Bildern und aussagekräftigen Beschreibungen haben bessere Chancen.

Gesehen werden in der Masse der obdachlosen Hunde entscheidet nicht selten darüber, ob es sich im Leben nochmal zum Guten wendet, oder ob Hunde bis an ihr Lebensende auf ein paar Quadratmetern Fliesen, Beton, Schlamm und in einer Holzhütte aushalten müssen.

Zwei Tage volles Programm – 45 Hunde traten vor die Kamera
Damit wir zwei volle Arbeitstage Zeit investieren konnten, fuhren wir am Tag vor Christi Himmelfahrt nach der Arbeit bzw. gegen Mittag los und erreichten über volle Autobahnen und mitten in der Nacht unser Ziel. Nach kurzem Schlaf ging es in der Frühe los, denn in Polen ist Himmelfahrt kein Feiertag. Donnerstag und Freitag kamen 45 Hunde vor die Kamera, ihre Auswahl entsprach den Wünschen des Tierheimteams. Einige neue Insassen, Langzeitinsassen die durch Training ihre Angst verlieren und vermittelt werden sollen. Es ist immer eine bunte Mischung und manche Hunde haben so viel Angst, dass wir uns viel Zeit nehmen, um ihnen diese Option bestmöglich zu gestalten. Andere nutzten die seltene Gelegenheit ihre Zwinger zu verlassen für eine Toberunde, auch das ist eine Freude für uns.

Pedro – wir hoffen so sehr, auf eine Adoption für Dich!
Wir trafen auch Pedro, der im Dezember und Januar Operationen und eine wirklich schwere Zeit an der Seite von Marta durchmachte. Er lebt nun vorerst bei ihr, aber sie hofft sehr darauf, für ihn ein behindertengerechtes und ruhiges Zuhause als Einzelhund bei lieben Menschen zu finden. Wer sich vorstellen könnte, die mit viel Engagement und Spenden ermöglichte Rettung dieses lieben Terriers zu einem richtig guten Ende zu führen, meldet sich bitte bei uns, wir wären darüber unendlich froh!

 

Die Tage lang, die Nächte kurz. Besuch eines weiteren Tierheims.
Am Abend des ersten Tages machten wir uns dann auf den Weg zu einem kleinen Tierheim, etwa 80 KM entfernt. Wir kamen zu spät los und gerieten in einen Stau, weshalb der über Facebook organisierte Übersetzer nicht mehr vor Ort war und uns stattdessen Agnieszka begleitete, die Deutsch spricht und dolmetschen konnte. Das Tierheim liegt sehr ländlich. Uns fällt auf, dass die Gebäude nicht die neuesten sind, alles eher etwas in die Jahre gekommen, aber sehr zweckmäßig. Die Hunde leben teilweise in Zimmern. Viel Platz und eine durchweg friedliche Stimmung. Der nicht vorhandene Geruch zeigt uns, dass dies nicht nur für uns so außerordentlich sauber ist, sondern durch tägliche Gassigänge und Toberunden auf einem großen Wiesenareal alle Hunde die Möglichkeit haben, sich außerhalb ihrer Zimmer und Zwinger zu lösen. Geschirre und Leinen hängen vor den jeweiligen Abteilen, sie sind mit Namenschildern individuell zugeordnet. Ca. 80 Hunde leben hier. Das Team ist sehr nett und zeigt uns trotz der späten Stunde noch das Gelände und viele Hunde. Auch hier macht Janina von einigen Fotos.

Das kleine Tierheim steckt in einer finanziellen Zwangslage, denn durch gestiegene Tierarztkosten, Kastrationsaktionen für freilebende Katzen, Renovierungsstau und andere unverschuldete Umstände, ist man nun dringend auf Hilfe angewiesen, um die Arbeit auf diesem Niveau fortsetzen zu können. Dank lieber Spender konnten wir im April eine Futterspende im Wert von 500 Euro leisten und auf dieser Fahrt hatten wir Sachspenden mit, die gerne angenommen wurden. Wir sind nur ein kleiner Verein und unsere Mittel begrenzt, aber wenn es möglich ist, sollten wir dieses engagierte Team mit vielen gut vermittelbaren Hunden nicht aus den Augen verlieren.

Am Abend vor unserer Abreise besuchen wir die Katzenherberge von Marta
Am Abend vor unserer Heimfahrt durften wir dann nach Huta fahren und Martas Katzenherberge besuchen. Sie erwarb das Gebäude, um ein Zuhause für alte, behinderte oder kranke Katzen zu schaffen, die sie bis dato komplett in ihrer privaten Wohnung betreute. Durch Corona und die steigende Inflation blieben Spenden für eine ganze Zeit aus und der Umbau des ursprünglich als Tante Emma Laden gebauten Gebäudes wurde verzögert, deutlich nervenaufreibender und nicht zuletzt viel teurer, als gedacht. Mittlerweile gibt es wieder Helfer und wir sehen einen tollen Fortschritt seit unserem letzten Besuch im Juli 2023. Auch hier danken wir für die Unterstützung unserer Spender, denn wir können immer mal wieder kleine Beiträge an Marta geben, die damit ein sehr schönes Refugium für die Katzen schafft.

Danke, dass wir mit eurer Hilfe helfen dürfen!
Wir durften auch auf dieser Fahrt etwas Geld überreichen, viele schöne und sehr nützliche Sachspenden übergeben und es ist aufgefallen, dass wir nicht ausreichend viele Fotos davon gemacht haben. Dafür bitte ich um Entschuldigung, das wird beim nächsten Mal wieder besser.

Wir sehen vor Ort viele Hunde, denen wir so gerne helfen würden. Verzweifelte, optimistische und welche, die sich fast aufgeben. Überstehen können wir das nur, weil wir helfen könnten. Dank euch und in kleinem Rahmen, aber unmittelbar und so, dass wir nicht nur auf Bilder und mitleidige Geschichten vertrauen, sondern uns selbst ein Bild vor Ort machen. Am Samstag nahmen wir vier Hunde an Bord. Eine schwer traumatisierte Hündin wurde auf der Strecke erwartet und in professionelle Hände gegeben, damit sie ihre Vermehrer-Vergangenheit bewältigen und ihre Angst verlieren kann. Costa, Carla und Anita fuhren mit uns. In ihr Glück, so hoffen wir für alle drei.

Danke, für die Aufmerksamkeit.
Ein langer Text, der gleichzeitig darlegt, warum wir das tun, was wir tun. Als wir damit begannen, waren wir skeptisch. Wir wollten einen Beitrag leisten, aber es gibt etablierte Vereine, die machen sowas seit Jahren. Braucht es uns überhaupt? Wir denken ja. Unsere schlanke Struktur, die Spendenbereitschaft von Familie, Freunden und Interessierten, unsere Bereitschaft Zeit vor Ort zu verbringen und Hunde durch gute Fotos zu unterstützen, Projekte direkt zu fördern und außerdem bedürftige  Hunde aufzunehmen ist eine Kombination, die aus unserer Sicht wirklich Sinn macht.

Wir unterstützen das Seestern-Prinzip, wie Bine (eine seit vielen Jahren in Polen aktive Tierschützerin aus DE) immer sagt. Es kommt auf den einzelnen an, nicht auf die Vermittlungszahlen oder die Höhe der Spenden. Wenn viele eine Kleinigkeit beitragen, bewegt man auch in kleinem  Rahmen viel.

In diesem Sinne wünschen und hoffen wir weiterhin auf Unterstützung. Nun stehen die Hunde im Fokus, die hier auf ein Zuhause warten und die liebe Carla, die 8 Jahre Tierheim hinter sich lassen möchte. In Kürze erfolgt der Vet-Check in der Praxis Dr. Schröder und dann die Suche nach einem guten Zuhause für Costa und Anita.

Wenn wir dieses Schild sehen, liegen lange Tage und viele Eindrücke hinter uns.

Das Tierheim hat zwischenzeitlich die Ausbeute der Fototermine von Janina bekommen, die vor Ort nonstop im Einsatz war und auch daheim noch Stunden damit verbringt, die Bilder zu sortieren und in mediengängige Formate zu konvertieren. Das Spendenlager wartet darauf aufgefüllt zu werden und jetzt endlich ist auch unser kleiner Reiserückblick fertig! 

Uns bleibt nur noch zu sagen:  DANKE für die Gastfreundschaft! Wir wurden wieder sehr herzlich aufgenommen und durften Polens beste Pizza genießen , danke auch dafür! Ohne euch, das Team vor Ort,  wären diese Termine nicht das, was sie sind!

Kontakt

Möchten Sie einen Hund adoptieren? Melden Sie sich gerne bei uns.
caniglueck@pigro.de

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