Igel im Frühling

Am 3. Oktober 2023 fanden wir bei einem Spaziergang einen kleinen Igel.
Die Maisernte lief auf Hochtouren, die Böden waren sehr nass und in einer der tiefen Fahrspuren lag der kleine Kerl röchelnd auf dem Boden.

Gemeinsam suchten wir die Umgebung nach Geschwistern oder Eltern ab, aber da war nur eine Schlamm- und Stoppelwüste. Nicht auszudenken, was mit den anderen passiert war, denn der Igel war offensichtlich noch jung und wog, wie wir hinterher feststellen, noch keine 200 Gramm.
Es war also unwahrscheinlich, dass er schon ganz allein unterwegs war.

Wir entschieden, ihn mitzunehmen

Sein Röcheln und die Aussicht auf nächtliche Kälte überzeugten uns nach kurzer Überlegung, ihn mitzunehmen und nicht seinem Schicksal zu überlassen.

Zuhause wärmten wir ihn vorsichtig auf und gaben ihm zu Essen und zu Trinken. Sein Platz wurde zunächst eine Hundebox und ein Papphäuschen im geheizten Teil unseres Hauses. Am nächsten Tag ging es dann zur Praxis Dr. Schröder in Nordholz, wo übliche Tests gemacht wurden. Sein Röcheln ließ immer weiter nach und auch die Untersuchungsergebnisse waren topp.

Nach Beratung durch eine Igelexpertin war die betreute Überwinterung beschlossen

Wir waren uns nicht sicher, ob er tatsächlich in Pflege gehen soll, und so kontaktierten wir Manila Brand, die schon viele Igeln geholfen hat. Sie beriet uns umfassend und bat uns, ihn über den Winter aufzunehmen, damit er eine Chance hat. Verschiedenste Gründe sprachen dafür. Aber: bitte draußen, weil das für gesunde Igel die beste Wahl ist.

Norbert baute daraufhin ein Igelgehege in der Remise und füllte es mit Waldboden, den wir auch für die Pferde verwenden. Auch ein Haus, das bekam eine Heufüllung. Für den Übergang wohnte Igelchen im ungeheizten Hundezimmer und er nahm täglich zu. Als wir ihn schließlich ganz nach draußen setzten, hatte er sein Gewicht bereits verdoppelt.

Nach einem fast perfekten Winterschlaf läuft nun die Auswilderung mit gesicherter Nachtmahlzeit

Den Winter über schlief er fast durch, nur wenige Male erwachte er und nahm dann auch Futter auf. Derzeit läuft, nachdem er vor etwa 2 Wochen komplett aus dem Winterschlaf erwacht ist, die Auswilderung. Sein Gehege steht ihm weiterhin offen und auch die Futterbar wird für due Nacht gefüllt. Denn selbst wenn wir in schönster Natur wohnen, Igel finden noch nicht wirklich viel draußen. Er ist scheu geblieben, darüber sind wir froh, aber mit der Wildkamera können wir kontrollieren, ob er die Futterstelle weiterhin annimmt, und das tut er zuverlässig.

Ein schönes Happy End für unseren kleinen Igel. Hoffentlich kommt er gut über den Sommer.
In der Vergangenheit stellten wir fest, dass unsere Igel zum Herbst gerne wieder einziehen, wenn sie sich daran erinnern, dass das Winterquartier gemütlich war. Darüber würden wir uns natürlich freuen und wir drücken ihm die Daumen für eine schöne Sommerzeit und hoffentlich Familiengründung, denn Igel haben es schwer und Nachwuchs ist wichtig für die Arterhaltung.

Kontakt

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